"Einigkeit macht stark!"

Mutter Paula Emunds

Geboren wird sie als Josephine Emunds am 08. Januar 1865 in Schleiden im Rheinland.

Mit 15 Jahren beschäftigt sie sich ernstlich mit ihrer Berufswahl. Gerne wäre sie in ein kontemplatives Kloster eingetreten, doch ihre schwache Gesundheit lässt dies nicht zu.

Mit 21 Jahren, 1886, weiß sie, dass ihr Platz im Leben in der Kirche ist. Eine Förderin des Mariannhiller Missionswerkes bringt zum ersten Mal durch das Mariannhiller Missionsblättchen die Begegnung mit Abt Franz Pfanner, dem Gründer von Mariannhill und seinem Werk. Josephine erfährt in dieser Begegnung den Anruf Gottes an sie. Sie hat „Feuer gefangen“ und schon einige Monate später macht sie sich mit 9 jungen Frauen auf den Weg nach Afrika. Schon einen Monat nach der Ankunft in Mariannhill empfängt sie das rote Kleid der Missionsschwestern vom Kostbaren Blut und den Ordensnamen Paula.

Sehr bald werden ihre menschlichen Fähigkeiten offensichtlich und sie wird, selber noch Novizin, zur Noviziatsleiterin für die jungen Frauen, die nach Afrika kommen.

Als deutlich wird, dass nicht alle, die von Europa kommen, eine missionarische Berufung besitzen, und dies die Notwendigkeit einer Niederlassung in Europa/Deutschland mit sich bringt, kehrt Schwester Paula 1889 nach Deutschland zurück, später in die Niederlande, um eine Ausbildungsstätte für die zukünftigen Missionarinnen aufzubauen.

Sr. Paula hört erst Monate später von der Suspendierung des Gründers und lebt ab dem Zeitpunkt in großer Sorge um das Weiterbestehen der jungen Gemeinschaft, sowie um die geistliche Prägung der Missionsschwestern - es gibt ein großes Bestreben, aus den Missionarinnen strenge Trappistinnen zu machen.

Beim ersten Generalkapitel der Gemeinschaft im Jahr 1907 wird Sr. Paula einstimmig als erste Generaloberin gewählt, ein Amt, das sie 25 Jahre innehat.

Erfüllt vom Geist und der Vision des Gründers leitet Mutter Paula die Gemeinschaft in seinem Sinn und trägt sein Erbe weiter.

Am 21.05.1948 stirbt Mutter Paula in Heilig Blut, dem Mutterhaus der Kongregation in Holland und wird am Sterbetag des Stifters, am 24.05. beigesetzt.

Wer war Mutter Paula Emunds?

• eine Frau, die aufgrund ihrer tiefen Christusliebe, ganz auf die Führung Gottes in ihrem Leben vertraute;

• eine Pionierin, die auch vor großen Herausforderungen nicht zurückschreckte;

• eine Frau, die die Vision des Gründers in sich aufnahm und zur ihrer machte, im Bestreben, diesen Geist an die Schwestern weiterzugeben;

• eine mutige Frau, die, wenn sie etwas für richtig und wichtig erkannte, sich von niemandem entmutigen oder zurückweisen ließ;

• eine Frau mit großartigen Fähigkeiten, Menschen zu leiten, einer tiefen Erfahrung mit Gott und der Welt und einer großen Bereitschaft, sich ganz Gott und seinem Ruf hinzugeben;

Mutter Paulas Grundsätze:

„Gott ist mein Vater, und ich bin sein Kind“ und „Einigkeit macht stark“

sind auch heute noch Leitlinien der Kongregation.